So tunen wir unseren Wohlfühl-Balance Regler

Können wir selber unser Endocannabinoid-System beeinflussen? Wenn ja, -wie?

Schon jetzt wissen wir, dass die Möglichkeit besteht, zum Beispiel Anandamid, eines der körpereigenen Cannabinoide zu stärken. Das funktioniert im Grunde wie oben angedeutet genauso wie im Fall von Antidepressiva, die den Abbau des Neurotransmitters Serotonin hemmen und somit die Verstoffwechslung -die sogenannte „Wiederaufnahme“- verzögern können. Ein weiterer Weg ist, die Produktion von Anandamid anzukurbeln, zum Beispiel mit Sport, protein -und omega 3-reicher Ernährung und Bewegung.

 

Tuning

Es ist bekannt, dass Paracetamol und Ibuprofen als Abbauhemmer von Endocannabinoiden fungieren und sich somit positiv auf unser Endocannabinoid-System auswirken. Darüber hinaus gelten als Förderer oder Lieferanten von Substanzen, die das Endocannabinoidsystem stimulieren: „Chilis, schwarzer Pfeffer und Gewürz-Nelken. Generell gilt: Sport, Fleisch, Fisch, frisches Obst und Gemüse machen ebenfalls unser Endocannabinoid-System fit.
Besondere Top-Scorer sind Trüffel wegen ihres besonders hohen Endocannabinoid-Gehalts und gewisse Magnolien, deren Inhaltsstoffe abbau-verhindernd sein sollen“, so der Berner Pflanzenexperte Prof. Jürg Gertsch.

 

Die Zusammenhänge von Endocannabinoiden und körperlichen und seelischen Problemen sind also unstreitbar, nicht jedoch die Dosierung. Und: Modulieren wir am System, wie zum Beispiel mit dem Appetitzügler Rimonabant, der ganz gezielt als sogenannter Antagonist hemmend auf unser Endocannabinoid-System einwirkt, gehen wir auch gleichzeitig Gefahren ein. Im Falle des Appetitzüglers zählen zu den Nebenwirkungen Depressionen und Angststörungen, die ja nun wirklich niemand haben will.

 

Tuning oder Balance

„Cannabis-Raucher wollen im Grunde ihre Endocannabinoid-Rezeptoren für „Erholungszwecke“ oder Selbstmedikation überaktivieren, wo hingegen Pharma-Unternehmen versuchen, die CB1-Cannabinoid-Rezeptoren zu blockieren. Aber keine dieser beiden Strategien erweisen sich auf lange Sicht als vorteilhaft, sondern eher schädlich“, so der ungarische in Portugal forschende Neurobiologe Dr. Attila Köfalvi. Besser als Tuning ist sicher, auf die Balance im Körper zu achten. Stressreduktion steht da an aller erster Stelle. „Jeder sollte für seine eigene Entspannung sorgen, am besten täglich eine halbe Stunde lang und zwar ohne jede Stimulation. Das bedeutet: kein Krach, keine Musik, kein Denken, kein helles Licht. Damit fahren wir unser Cortisol runter, was unserem Endocannabinoidsystem gut tut. So stellen wir wieder die Balance her und können so selber viele Störungen im Körper positiv beeinflussen“. Des Weiteren empfiehlt der ungarische Forscher, Alkohol, Kohlenhydrate, Zucker, gentechnisch veränderte Lebensmittel und Emulgatoren möglichst zu vermeiden oder wenigstens moderat zu reduzieren und stattdessen pflanzliche Öle, Obst, Gemüse, Fisch, Vitamin C und B-Komplex und Körner zu uns zu nehmen. Zusätzlich steht für den Neurobilogen fest:
„Regelmäßiger Sport und Sex ist nicht nur gut für unser Dopamin-, unser Endorphin- und unser Endocannabinoid-Niveau, sondern es ist richtig wichtig!“

 

Noch mehr dazu gibt es auf: http://spirit-online.de/cannabis-inside-mensch.html